„Messen sind Händlerpflicht“

EK/servicegroup

Peter Bierhake, Chef der Sütegro, begrüßt seine Händler zum Fashiontalk. (Bild: EK/servicegroup)

Autor: Markus Oess

Die Berlin Fashion Week ruft und auch Modehändler, die sich der EK/servicegroup angeschlossen haben, kommen. Die Händler suchen den Austausch vor Ort und sie suchen untereinander Rat und Gewissheit in ihrem Tun. Die Bielefelder sorgen mit ihrem „Fashiontalk“ für ein Stück Heimatgefühl und bringen die Händler zusammen. Peter Bierhake, Chef der Textil-Unit der Bielefelder, sieht den Modehandel in unruhigen Zeiten und lobt die ernsthaften Bemühungen in der Industrie, Lösungen anzubieten.

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„Berlin“, sagt Peter Bierhake, Chef der Sütegro (Modetochter der EK/servicegroup), „ist vor allem Meet & Greet, Austausch und Kommunikation.“ Modisch hat Bierhake nun keine Quantensprünge gesehen, mehr „Sicherheit und Altbewährtes“ wurde präsentiert. „Eine schwierige Zeit“, führt Bierhake aus. Denn der Abverkauf folge inzwischen weniger festen Zyklen oder Regeln, sondern verlaufe sprunghaft und der Verbraucher werde unberechenbar. Vor diesem Hintergrund lobt der Manager die Industrie für deren Bemühungen, stärker auf die Händler zuzugehen. „Gefragt sind intelligente Konzepte, um auf den Flächen Impulse zu erzeugen, um die Abverkäufe anzukurbeln, ohne die Lager volllaufen zu lassen. Leider gibt es hierfür keinen Königsweg“, so Bierhake.

Konzepte für den Handel

Ein Beispiel, wie das funktionieren könne, sei das neue Konzept von LERROS, Neuss. Mit einer konsequenten Vertikalisierung (Warenhoheit Industrie; Präsentationshoheit Handel) setzt LERROS-Chef Jan ten Brinke unter dem Label „New in Town“ auf ein komplett vom Absender getrenntes Label, das sich modisch zwischen BOSS Orange und pierre cardin positioniert und mit konsumigen Preisen neue modische Akzente auf der Fläche setzen soll. „LERROS investiert mit seinem Angebot in die Zukunft. Das passt modisch sicher nicht zu jedem Händler. Aber wenn das Produkt mit dem Profil harmoniert, ist das Konzept eine interessante Option.“

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Bierhake hebt auch hervor, dass auf dem Fashionblog ein internationaler Austausch stattfindet, da Händler aus Österreich, Holland und Deutschland zusammenkommen. Diskussionsbedarf ist da, denn unter dem Strich schieben die Mitglieder ein leichtes Minus vor sich her. Im Moment hakt es interessanterweise eher bei den reinen Modehändlern. Die Kauf- und Warenhäuser haben es im Augenblick leichter. „Ganz offensichtlich ist es vielen unserer Mitglieder in diesem Segment gelungen, mit der Neuausrichtung ihrer Sortimente die richtige Saite anzuschlagen und als Versorger vor Ort angenommen zu werden.

Ware steht im Zentrum des Geschehens

Bierhake rät Händlern eindringlich, auf die Messe nach Berlin zu fahren. „Bei allem, was wir tun, sollten wir nicht vergessen, unsere Hauptaufgabe als Händler zu erledigen, und das ist, die richtige Ware für unsere Kunden zu beschaffen. Daran ändert auch die aktuelle Diskussion um die digitale Aufrüstung des Handels, die natürlich eine wichtige Aufgabe für alle darstellt, nichts. Sicher profitieren wir in dieser Frage von der Expertise der EURETCO und werden zeitnah die nächsten Entwicklungsschritte vorstellen. Aber Ware und Mensch stehen für Einkäufer im Zentrum. Und davon gibt es in Berlin eine Menge! Die Messen in Berlin sind Händlerpflicht.“ Denn wenn alle Sicherheit kauften, würden sie mit Sicherheit vergleichbar und langweilig.