Positives Resümee seitens der Messemacher
Autor: Maximilian Fuchs
Die PREMIUM konnte zur Saison Frühjahr/Sommer 2018 mit zufriedenstellenden Ergebnissen schließen. Zwar war die Frequenz an den Messetagen teilweise gedämpft, was aber wohl nicht zuletzt an der derzeit generell gedrückten Stimmung im Handel lag. Trotzdem geben sich Aussteller und Händler größtenteils zufrieden und auch die Messemacher ziehen ein positives Resümee.
Seit der ersten Premium-Veranstaltung im Jahr 2003 ist viel passiert. Heute präsentiert sich ein starkes Messenetzwerk aus Premium, SEEK, Show & Order, Bright und #FASHIONTECH unter dem Dach der PREMIUM Group. Damit haben Anita Tillmann und ihr Team die Möglichkeit, großflächige Welten zu kreieren, die durch jeweils eigene Profile wunderbar koexistieren und den Standort Berlin bereichern.
„Mit neu definierten Trendthemen und innovativen Konzepten positionieren sich die Formate der PREMIUM Group als Point of Experience. Der Fokus liegt darin, Plattformen zu schaffen, die durch die Inszenierung von relevanten Inhalten und die Präsentation von innovativen Konzepten inspirieren und Impulse liefern sowie den gegenseitigen Austausch und Wissenstransfer fördern“, so Anita Tillmann, CEO der PREMIUM Group.
Internationales Publikum
Die Kernmesse Premium ist vor allem für ausländische Aussteller ein wichtiger Hub. 81 Prozent der rund 1.800 Marken stammen aus dem Ausland, wodurch der Messestandort Berlin seine Internationalität weiter unterstreicht. „Berlin hat sich mittlerweile zu einem wichtigen deutschen Modestandort etabliert. Seit dem Relaunch von JOOP! zeigen wir seit vier Saisons die neuen Kollektionen auf der Premium, wir sind hier sehr zufrieden mit unserem prominenten Standort auf 150 Quadratmetern, direkt am Haupteingang.
Das Umfeld ist auch stimmig. Unser Fokus ist die Kundenpflege, aber wir sind eben auch sehr gut sichtbar für Neukunden. Die Resonanz ist immer sehr positiv“, resümiert JOOP!-Geschäftsführer Thorsten Stiebing. Aus dem Handel konnten Größen und wichtige Einkäufer von Breuninger, JADES, NET-A-PORTER oder laRinascente begrüßt werden. Dennoch konnte man zwischenzeitlich beim Gang durch die Hallen den Eindruck gewinnen, dass die Besucherfrequenz etwas zurückging im Vergleich zu den vorherigen Saisons.
Doch sind die meisten Aussteller mit dem Erfolg der Messe zufrieden, wie auch Thomas Unützer, deutscher Vertriebschef bei SCHNEIDERS SALZBURG, erklärt: „Trotz gefühlt weniger Frequenz waren wir auf der Premium sehr zufrieden, hatten alle wichtigen Kunden zu Gast auf unserem Stand und führten gute Gespräche. Natürlich ist die gesamte Stimmung auch getragen von den mäßigen Geschäften derzeit im Handel. Dennoch war die Premium Berlin wiederum die richtige Plattform für uns, die Kunden zu inspirieren. Für unsere Marke SCHNEIDERS ist es ganz wichtig, dort vertreten zu sein.“
Mode mit Mehrwert
Die #FASHIONTECH, die am 6. Juli als „Konferenz über die Zukunft“ im benachbarten Kühlhaus stattfand, war sehr gut besucht und lieferte einen spannenden Ausblick auf die Technisierung der Mode. Gezeigt wurden Zukunftsvisionen zum Anfassen, wenn in manchen Fällen auch nur virtuell. So zeigte JASNAROK eine Möglichkeit des Fashion Designs mittels einer VR-Brille; eine immersive Option für die kreative Arbeit, ganz ohne Stift und Papier. Das israelische Unternehmen Syte – Visual Conception stellte seine virtuelle Suchmaschine vor, die Bilddaten durch künstliche Intelligenz in passende Produktvorschläge verwandelt.
Kluge und stylishe Accessoires mit Mehrwert liefert WISEWEAR. Die intelligenten Ringe sind via Bluetooth mit dem Smartphone verbunden und vibrieren bei Nachrichteneingang. Außerdem haben sie einen integrierten Panikknopf, der automatisch einen stillen Alarm auslöst. Das Berliner Label HORIZN STUDIOS bietet cleveres Reisegepäck, das mit einer integrierten 10.000-mAh-Batterie und zwei USB-Ports ausgestattet ist. Damit können Smartphone und Tablet bequem unterwegs geladen werden und der leere Akku gehört der Vergangenheit an. Auf der Speaker-Seite erklärte Dr. Marc Schumacher, Managing Partner bei LIGANOVA, den Paradigmenwechsel der Digitalisierung und worauf es bei der Transformation zum E-Commerce-Anbieter ankommt. Die Wichtigkeit von den sogenannten „Chatbots“ im digitalen Marketing wurde mehrmals während der Veranstaltung unterstrichen. Anne Muhlethaler, die als Consultant für die Christian Louboutin Group tätig ist, teilte ihre Erkenntnisse zu diesem Thema in ihrem Vortrag „Social Channels & Chatbots“.
Der Wunsch, die Mode- und Technikbranche zusammenzubringen und Synergien zu schaffen, ist der Grundursprung der #FASHIONTECH. Die Veranstalter gingen aber zu dieser Saison noch einen Schritt weiter und ergänzten die Ausstellung und Vorträge um Masterclasses, also knackige Workshops zu Themen wie „Fashion Math: Optimierung des Retails durch Big Data“ oder „Social Media: Wie man Facebook und Instagram ideal einsetzt“.
Bilder: PREMIUM Group