Autor: Maximilian Fuchs
Mit der EllaFashion Solution wurde eine neue Form der Etiketten vorgestellt – smart, patentiert und vollkommen digital. Das Produkt aus Finnland basiert auf der E-Papier-Technologie und ermöglicht es Händlern, Preise plattformübergreifend und ohne großen manuellen Aufwand anzupassen.
„Der Modeeinzelhandel muss sich an wechselnde Kundengewohnheiten anpassen. Technologien, die die stationären Geschäfte mit digitalen Angeboten kombinieren, werden zum Standard für erfolgreiche Geschäfte. Einzelhändler sind dann erfolgreich, wenn sie dem Kunden individualisierte Erfahrungen anbieten können“, erklärt Agata Sadowska, Vizepräsidentin Verkauf und Projekte bei MariElla Labels. Die technischen Möglichkeiten sind erstaunlich; so erfolgt zum Beispiel die Inventur in Echtzeit und weitere Features, wie eine Diebstahlsicherung, können implementiert werden.
Fashion Today hat Holger Kohlwey, Key Account Manager D-A-CH Region, getroffen, um mehr über die intelligenten Labels zu erfahren.
FT: Herr Kohlwey, auf welcher Technik basieren die Hangtags und welche Voraussetzungen muss ein Store erfüllen, damit die Etiketten funktionieren?
Holger Kohlwey: „Unser Produkt EllaFashion nutzt die RF-Technologie (Radiofrequenztechnologie). Die kontaktlose Datenübertragung übernimmt die automatische Identifikation der Artikel und deren Datenerfassung. Im Store benötigen wir lediglich einen Internetanschluss und Strom.“
Zur Aktualisierung: Die Steuerung der Displaywerte kann zentral gesteuert auf die Flächen übertragen werden?
„Die Steuerung der Preise kann entweder im Store oder über das Headquarter in Echtzeit erfolgen, wir nennen dies ,Dynamic Pricing‘. Somit können zum Beispiel Flash Sales effektiv geplant und gesteuert werden, im Anschluss können die Etiketten direkt wiederverwendet werden. Zusätzlich sind die Sicherheitsmöglichkeiten für den Handel interessant.“
Können Sie die Sicherheits-Features noch etwas näher erläutern?
„Das EllaFashion-Etikett verfügt über eine integrierte Diebstahlsicherung, die sich dem vorhandenen Sicherungssystem des Einzelhändlers anpasst. Mit der optional erhältlichen Umkleidekabine bekommt das Personal einen stillen Alarm, sofern sich völlig unterschiedliche Größen im Umkleideraum befinden. Das sehr lange Verbleiben von Kleidung wird zudem angezeigt. Es geht nicht zuletzt auch um Kennzahlen, unter anderem zu Besuchen und Details zu den Produkten in der Kabine.“
Mit welchen Herstellern und Handelspartnern arbeiten Sie bisher zusammen?
„Wir sind gerade dabei, unsere neuen Produkte innerhalb Europas zu etablieren. In Finnland, dem Sitz des MariElla-Headquarters, gibt es einige Referenzen. Unter anderem Verkkokaupa, Wihuri und Björkqvist. In den Niederlanden arbeiten wir eng mit dem G-Star-Outlet zusammen. Die Technologie und die Etiketten sind bereits seit fünf Jahren im Markt erhältlich, sodass wir Erfahrungen sammeln konnten und die Lösung ständig verbessert haben. Seit sechs Monaten sind wir in der D-A-CH-Region aktiv und starten nun die ersten Projekte.“
Nach welchem Kostenmodell ist das System erhältlich?
„Die EllaFashion Solution wird gegen eine monatliche Lizenzgebühr angeboten, es ist somit kein großes Startinvestment notwendig. Auf Wunsch kann die EllaFashion Solution natürlich auch gekauft werden.“
Vielen Dank für das Gespräch.