Autor: Markus Oess
Das schwedische Taschenlabel SANDQVIST will das Thema Wieder- und Weiterverwendung forcieren. Dazu eröffnen die Schweden Repair-Shops, in denen defekte Taschen repariert oder alte neu aufgearbeitet werden. „Es war immer unser Ziel, langlebige Produkte zu machen. Aber mit der Zeit, in der die Dinge getragen werden, gehen sie kaputt oder sie gefallen uns einfach nicht mehr. Wir möchten erreichen, dass unsere Taschen so lange genutzt werden, wie möglich“, sagt Sebastian Westin, Mitgründer und Head of Marketing.
Der erste Repair-Shop startet im SANDQVIST Store in Södermalm, Stockholm, wo der Schneider Amir die Taschen flickt und redesignt. Irreparable Produkte benutzt Amir als Material zum Redesign der Second-Hand-Taschen. Dies sei möglich, weil die Produkte funktional und oft bausteinförmig zusammensetzt würden. Wenn der Kunde einen Beleg über den Kauf der Tasche vorlegt (nicht älter als 3 Jahre) und sie aufgrund von Herstellungsfehlern reparaturbedürftig ist, wird sie kostenlos repariert. Wenn sie aus Verschleißgründen repariert werden muss, fallen Reparaturkosten an. Für alte Produkte, die nur abgegeben werden, erhalten Kunden einen 20 Prozent-Gutschein für den nächsten Einkauf. „Der einfachste Weg um die Umweltbilanz unserer Produkte zu reduzieren, ist ihre Lebenszeit zu verlängern. Dazu braucht es keine neue Technologie, sondern nur gesunden Menschenverstand und den Willen, etwas zu verändern. In Schweden kaufen wir jedes Jahr 13 kg Kleidung pro Person, aber nur 3 kg davon wird wiederverwendet oder recycelt. Das müssen wir verbessern“, fordert Henrik Lindholm, Sustainability Manager. Weitere Repair-Shops sind noch in diesem Jahr in UK und Deutschland geplant. „Wir wollen eine komplett transparente Wertschöpfungskette und 80 Prozent nachhaltige Produktion und sowie Null-Emisson von Chemie bis zum Jahr 2020. Wir sind auch Mitglied der Fair Wear Foundation. Wir stehen für faire und nachhaltige Produktionsbedingungen und wollen uns hier kontinuierlich verbessern“, betont Daniel Sandqvist, Mitgründer & Brand Manager, abschließend.
