Autor: Christoph Wiest
Die Zeiten werden für die Metzinger nicht leichter. Die HUGO BOSS AG gerät offensichtlich in die Fänge eines aktivistischen Investors. Das berichtet das manager magazin in seiner aktuellen Ausgabe. Demnach hat die Groupe Bruxelles Lambert (GBL) knapp 3 Prozent der Anteile erworben und will weiter zukaufen. Das Magazin beruft sich bei seinem Bericht auf Insider-Wissen. Beide Firmen wollen dazu keine Stellung nehmen.
GBL gilt als zweitgrößte börsennotierte Beteiligungsgesellschaft Europas und ist bekannt für sein Drängen auf Einfluss. GBL habe gute Kontakte zu Boss-Großaktionär Gaetano Marzotto. Die italienische Unternehmerfamilie besitzt etwa 10 Prozent der Boss-Aktien und hat gerade gemeinsam mit GBL den italienischen Sneaker-Herstellers Golden Goose an den Finanzinvestor Carlyle verkauft. HUGO BOSS muss sich nach dem Willen des neuen CEO Mark Langer einem Restrukturierungsprogramm unterziehen. Vorausgegangen waren derbe Kursverluste. „Die Ergebnisse des vierten Quartals zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so Langer, bei der Vorlage der vorläufigen Jahreszahlen 2016 Mitte Januar. „In China haben wir im zweiten Halbjahr den Turnaround geschafft. Auch in Europa haben wir uns in einem schwierigen Marktumfeld gut behauptet. Wir werden weiter intensiv an der Umsetzung unserer im November vorgestellten strategischen Pläne arbeiten. Wir sind zuversichtlich, damit auf einen nachhaltigen profitablen Wachstumskurs zurückzukehren.“ Auf vorläufiger, nicht testierter Basis hat HUGO BOSS mit 2,69 Milliarden gegenüber dem Vorjahr Euro rund 4% Umsatz angegeben. Nach Einschätzung des Vorstandes dürfte das Ergebnis überproportional um 17 bis 23 Prozent abgeschmiert sein. Endgültige Zahlen gibt es am 9. März.